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nicht auf so einfache Weise wegdiskutiert werden.
»Sie scheinen sich überaus sicher zu sein, daß man mich nicht umgebracht hätte, Meta«, be-
merkte er und schloß sacht seine Hand um die ihre.
»So etwas tun sie nicht«, bestätigte sie, »aber sie können Sie - alles vergessen lassen ... «
Bart fröstelte; er ließ ihre Hand los und starrte düsteren Blicks gegen die Wand. Er kam zu der
Überzeugung, daß ihn vermutlich genau dieses Schicksal erwartete. Als er sich an den tragi-
schen Tonfall von Raynor Drei erinnerte, der ihm gesagt hatte, ich werde Sie nicht wieder er-
kennen, knirschte er mit den Zähnen und fühlte, wie es in seinem Gesicht zuckte. Meta, die es
beobachtete, interpretierte es falsch.
»Tut Ihr Arm weh? Ich werde die Nadel in wenigen Minuten entfernen.«
Nachdem sie seinen Arm davon befreit hatte und der Tropfer wieder weggepackt war, trat sie
an seine Seite. »Bart, wie ist es passiert? Wie hat man Sie entdeckt?«
Plötzlich fand er es unerträglich, sein Geheimnis noch länger für sich zu behalten. Die Lhari
könnten problemlos dahinterkommen, falls sie das wollten, denn er befand sich in ihrer
Macht. Darauf kam es jetzt nicht mehr an. »Nun, am besten erzähle ich der Reihe nach. Bitte
setzen Sie sich zu mir; und dann würde ich mich gern in der Raumsprache unterhalten. Ich
habe so lange Lhari gesprochen, daß ich meine eigene Sprache beinahe vergessen habe. Ich
sagte Ihnen bereits, daß ich Bart Steele heiße. Die ganze Sache begann, als ich mich drei Tage
nach Abschluß meines Studiums an der Raumfahrt-Akademie der Erde auf dem Weg zum
Lhari-Raumhafen befand, um meinen Vater abzuholen ... «
Seine Geschichte war lang. Als er geendet hatte, trug Metas weiches, katzenhaftes Gesicht
einen mitfühlenden Ausdruck. »Ich bin froh, daß Sie das getan haben«, flüsterte sie. »Ein
Mentorianer hätte sich genauso verhalten. Ich weiß, daß uns die anderen Rassen als Lhari-
Sklaven bezeichnen, aber das stimmt nicht. Wir zeigten den Lhari auf unsere eigene Art, daß
sie uns vertrauen können. Die anderen Rassen halten sich von ihnen fern, sie beschimpfen sie,
weil sie Angst davor haben, sie mit Waffen zu bekämpfen, und führen so ihren Krieg! Ist Ih-
nen schon jemals aufgefallen, daß sämtliche Rassen auf allen Planeten von sich behaupten,
wir sind genauso gut wie die Lhari, daß aber nur die Mentorianer bereit sind, den Beweis da-
für anzutreten? Die anderen demonstrieren ihre Unabhängigkeit und verlangen, daß die Lhari
ihnen diesen Super-Antrieb zum Geschenk machen; und durch diesen Anspruch erheben sie
die Lhari zu Übermenschen und zu Göttern! Während alle übrigen nach ihren so genannten
Rechten schreien, tun wir etwas dafür! Bart, ein Lhari-Raumschiff ist ohne mentorianische
Hilfe unfähig, sich in unserer Galaxis zu bewegen. Vielleicht dauert es länger, als mit Gewalt
hinter das Geheimnis des Delta-Antriebs zu kommen oder durch Spionage, aber wenn wir le r-
nen, durchzuhalten, dann glaube ich an unseren Erfolg!«
Bart war anderer Meinung. Es schien ihm immer noch so, als würde den Mentorianern etwas
fehlen - Unabhängigkeit vielleicht, oder Unternehmungsgeist.
»Solche Überlegungen habe ich nicht angestellt«, meinte er freimütig, »ich konnte sie nur
nicht einfach sterben lassen. Schließlich gehört der Antrieb ilineii.
selbst. »Sie haben ihn erfunden. Und durch sie können wir inter-stellaren Handel betreiben
und zu erschwinglichen Preisen von Stern zu Stern reisen. Es kommt beiden Seiten zugute.
Wieso sollen sie sich unserem Diktat beugen? Als die Menschen vor dem Zeitalter der Raum-
fahrt unbekannte Territorien entdeckten oder danach auf unbekannten Planeten landeten, zo-
gen sie daraus ihren Nutzen, solange es ging. Ich hoffe, daß wir eines Tages den Delta-
Antrieb haben werden. Doch wenn wir ihn nur durch einen Massenmord bekämen, würde das
ewige Zwietracht zwischen Menschen und Lhari säen. Das wäre die Sache nicht wert, Meta.
Nichts würde so etwas rechtfertigen. Es gibt bereits genug Haß im Universum.«
Bart lag noch immer in seiner Koje, aber langsam begann er es l zu finden. Gerade
ästig
durchlief wieder jenes vertraute Zittern das Raumschiff, das die zweite Beschleunigungsphase
ankündigte, die Vorstufe zum Delta-Antrieb. Er hatte sich inzwischen so daran gewöhnt, daß
er kaum einen Gedanken daran verschwendete; aber Meta geriet in Panik.
»Was soll das, Bart, wieso beschleunigen wir wieder?«
»Der Übergang in die Delta-Phase«, erwiderte er, ohne zu überlegen, worauf ihr Gesicht to-
tenbleich wurde. »Das war also der Grund«, flüsterte sie. »Kein Wunder, daß Vorongil sich
keine Sorgen darüber gemacht hat, was Sie mir erzählen würden, oder auch darüber, was Sie
alles herausgefunden hatten.« Sie kauerte auf ihrem Stuhl - eine unglückliche, zusammenge-
sunkene, verschreckte kleine Gestalt, die sich tapfer bemühte, ihr Entsetzen zu verbergen. Sie
streckte die Hand nach Bart aus. »Ich - ich schäme mich so«, hauchte sie. »Nachdem Sie sich
so tapfer gezeigt haben, sollte ich auch keine Angst vor dem Tod haben ... « »Meta, was ist
los mit Ihnen? Wovor fürchten Sie sich?«
»Ja, merken Sie denn nicht, was er mit uns vorhat? «rief sie beinahe hysterisch. »Er geht ein-
fach in die Delta-Phase über, ohne uns in Kaltschlaf zu versetzen, ohne Betäubungsmittel! Er
läßt uns einfach während dieser Phase sterben!«
Ganz plötzlich verstand Bart, was sie damit meinte und was ihr Angst einjagte. »Aber Meta,
verstehen Sie denn nicht?« rief er aus. »Was war wohl der Hauptgrund für meine Verklei-
dung? Wir Menschen überstehen den Delta-Antrieb! Ohne Betäubung, ohne Kaltschlaf! Meta,
ich habe es Dutzende von Malen mitgemacht!«
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