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dort hingekommen ist?«, gab Allison zurück. »Glauben Sie, er
hat sich beim Rasieren geschnitten?«
»Ohne einen Leichnam werden wir das nie wissen!«, rief
Kubik. Mit einer wegwerfenden Handbewegung, die
Verachtung ausdrücken sollte, kehrte er zu seinem Stuhl zurück
und setzte sich.
Richterin Brunelli sah Franklin an. »Nochmalige Befragung
der Zeugin?«
»Ja, Euer Ehren. Nur ein paar Fragen.« Franklin stand langsam
auf. »Detective Allison, haben Sie bei Ihren Ermittlungen einige
frühere Zwischenfälle untersucht  andere Todesfälle  , zu
denen es auf der Black Rose gekommen war?«
Kubik schoss von seinem Stuhl hoch. »Euer Ehren & !«
Brunelli hob die Hand. Sie warf Franklin einen warnenden
Blick zu. »Wir haben diese Frage schon diskutiert und die
Grenzen, in denen & «
»Ja, Euer Ehren, ich verstehe. Dies bezieht sich nur auf die
Frage der Konsequenzen  der vorhersehbaren Konsequenzen 
einer Schießerei an diesem bestimmten Ort.«
»Zu diesem begrenzten Zweck werde ich sie dann erlauben.«
»Die Frage, Detective Allison, war, ob Sie auch andere
Zwischenfälle dieser Art untersucht haben. Genauer gesagt:
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Haben Sie sich noch einmal die Gerichtsakte über einen
Todesfall angesehen, der sich letzten Sommer auf der Black
Rose ereignet hat?«
»Ja, das habe ich.«
»Und ist hier der Tod durch eine Schusswunde eingetreten?«
»Ja, das ist er.«
»Und was ist damals mit der Leiche passiert?«
»Sie ging über Bord. Die Leiche wurde nie gefunden.«
»Würden Sie uns bitte erklären, wo auf der Black Rose sich
das ereignet hat, wie weit entfernt von der Stelle, an der Sie
Blutspuren von Andrew Morrison gefunden haben?«
»Auf der Steuerbordreling, fast genau an derselben Stelle, an
der Andrew Morrison & ich meine, wo Mr. Morrisons Blut
gefunden wurde.«
Franklins Blick bewegte sich langsam und unerbittlich in
einem weiten Bogen vom Zeugenstand zum Anwaltstisch und
zu Danielle St. James. »Merkwürdiger Zufall, finden Sie nicht
auch?«
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s geschah am zweiten Prozesstag. Franklin befragte gerade
E eine DNA-Expertin, als es plötzlich anfing, dieses schreck-
liche Stottern, dieser unaufhaltsame Rückfall in ein würgendes,
ewiges Wiederholen. Franklins Gesicht wurde rot, und seine
Augen quollen hervor. Es sah aus, als würde gleich sein ganzer
Körper explodieren. Die Richterin, die Geschworenen, alle
Anwesenden im Gerichtssaal verfolgten mit besorgtem Erstau-
nen, was da mit dem Staatsanwalt vorging. Doch dann hörte es
ebenso plötzlich auf, wie es begonnen hatte. Franklin holte tief
Luft, und seine Gesichtsfarbe wurde wieder normal. Statt ein
verlegenes Gesicht zu machen, statt diesen Ausdruck tiefster
Demütigung zu zeigen, den Morrison einmal gesehen hatte,
lachte Franklin jetzt.
»Das habe ich seit meiner Kindheit«, erklärte er wie jemand,
der andere beruhigen möchte. »Gerade wenn ich denke, dass es
für immer verschwunden ist, ist es wieder da.«
Dann drehte er sich um und nahm seine Befragung der Zeugin
wieder auf  als ob nichts geschehen wäre. Franklin hatte seine
Behinderung nicht nur besiegt, er hatte es sogar geschafft, sie zu
einem Vorzug zu machen. Zumindest für den Augenblick war
die Sympathie der Geschworenen ganz bei ihm.
Obwohl er nie Morrisons Format erreichen würde, zeigte
Franklin durchaus Statur. Sämtliche Zeugen der Anklage
wurden in genau der richtigen Reihenfolge aufgerufen, sodass
die Aussage jedes einzelnen auf der Aussage des vorherigen
aufbaute. So ergab sich eine logisch fortschreitende Folge von
Indizienbeweisen, die nach und nach alle Zweifel an Morrisons
Tod beseitigten, alle Zweifel daran, dass Danielle St. James ihn
getötet hatte. Morrisons Leiche war nicht gefunden worden,
doch auf Deck und Reling hatte man Überreste seines Bluts
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entdeckt. Eine Waffe, die der Angeklagten gehörte, war
abgefeuert worden. Zeugen sagten aus, dass sich Morrison auf
der Black Rose befunden hatte, als sie Sizilien verließ, und
seitdem hatte ihn niemand mehr gesehen. Wenn er nicht tot
war  wonach Franklin bei jeder sich bietenden Gelegenheit
fragte  , wo war er dann? Doch er sei tot, beharrte Franklin, und
die Anklage könne es beweisen.
Der Prozess ging gerade in seine zweite Woche, als Franklin als
einen seiner letzten Zeugen den Kapitän der Black Rose aufrief,
Mustafa Nastasis.
Nastasis trat in den Zeugenstand und musterte langsam die
Zuschauer. Er warf Danielle einen Blick zu. Das Lächeln auf
seinen Lippen war grausam und rachsüchtig.
»Sie waren früher Kapitän einer Yacht mit dem Namen Black
Rose, aber jetzt sitzen Sie in einem Bundesgefängnis ein  ist
das richtig, Mr. Nastasis?«
Nastasis funkelte Franklin böse an. Sein Lächeln war wie
weggewischt. Dann fiel ihm wieder ein, wo er sich befand, und
eine Maske der Höflichkeit legte sich über seine brutalen Züge.
»Vorübergehend«, sagte er mit einem leichten Grinsen.
Franklin ignorierte seine Frechheit. »Was in Ihrem Fall
vielleicht etwas weniger als lebenslang bedeutet.«
Nastasis hob eine Augenbraue. »Vielleicht & «
»Sagen Sie den Geschworenen einfach genau, wann Sie
festgenommen wurden«, beharrte Franklin und trat einen Schritt
vor.
Nastasis breitete die Hände aus und lächelte. »Wann genau?«
Franklin wandte sich sofort an die Richterbank. »Habe ich die
Erlaubnis, ihn als feindlichen Zeugen zu behandeln?«
Richterin Brunelli sah Nastasis an. »Gewährt«, erwiderte sie,
als sie seinen spöttischen Gesichtsausdruck bemerkte.
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Franklin stand am Ende der Geschworenenbank, direkt vor
dem Zeugenstand. Die Finger seiner rechten Hand trommelten
einen hektischen Rhythmus auf das Geländer.
»Sie wurden einen Tag vor Ankunft der Black Rose in San
Francisco festgenommen, ist das richtig?«
Die Feindseligkeit verschwand aus Nastasis Augen. Er sah
Franklin mit resignierter Miene an. Er war eines Spiels
überdrüssig, das er nicht hatte gewinnen können  was er von
Anfang an gewusst hatte.
»Einen Tag vorher, vielleicht zwei. Ich weiß nicht mit
Sicherheit, wann die Black Rose schließlich im Hafen anlegte.
Sie holten mich weniger als eine Seemeile nach der Grenze von
Bord.«
»Der Seegrenze? Sie meinen, Sie wurden festgenommen,
unmittelbar nachdem die Black Rose die Hoheitsgewässer der
Vereinigten Staaten erreicht hatte  korrekt?«
»Das stimmt. Die Küstenwache  drei Schiffe  überraschte
uns am 25. kurz nach Sonnenaufgang.« Er warf Danielle St.
James einen verächtlichen Blick zu. »Ich sagte ihr, es sei dumm,
einzulaufen. Solange wir draußen auf See waren, waren wir
sicher.«
»Solange Sie draußen auf See waren? Unterwegs irgendwo
außerhalb der amerikanischen Rechtshoheit  ist es das, was Sie
meinen?«
»Ja, natürlich. Aber sie blieb hartnäckig. Sie sagte, niemand
könne ihr etwas anhaben. Sie seien hinter ihrem Mann her
gewesen, nicht hinter ihr. Sie erklärte, sie hasse es, ständig da
draußen zu sein, nichts als Ozean ringsherum. Sie wollte nach
Hause.« [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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